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Der Heimatverein Westerholt wurde am 30. April 1914 gegründet.

Lange Jahre war der Oberrentmeister Galland Vorsitzender des Vereins. Über das Jahr 1917 wurde über die Tätigkeit der Ortsgruppe Westerholt berichtet, dass Versammlungen nicht abgehalten wurden, da die meisten Mitglieder im Felde stehen. Im Jahre 1920 wurde eine Mitgliederversammlung abgehalten, die sich guten Besuches erfreute. Der Verein zählte damals 33 Mitglieder. Am 25. Februar 1935 wurde die hiesige Ortsgruppe neu aufgezogen. Zum neuen Vereinsvorsitzenden wurde der Lehrer E. Hübner bestimmt. Die erste öffentliche Veranstaltung wurde am 6. April 1935 als Werbeveranstaltung durchgeführt. Die vereinigten Gesangvereine Westerholts und der Volkstanzkreis mit heimatlichen Vorführungen und zwei programmatischen Vorträgen über „Volkstum und Heimat“ sowie über „Sitten und Gebräuche im alten Westerholt“ warben für den Heimatgedanken.

Am ersten Osterfeiertag des gleichen Jahres wurde auf dem Sportplatz ein Osterfeuer abgebrannt. Der Verein errichtete weiter am Vorabend des 1. Mai unter Mitwirkung der gesamten Westerholter Schuljugend einen buntgeschmückten Maibaum. Sämtliche Teilnehmer waren mit Blumenkränzen oder Sträußchen geschmückt, eine Maibraut wurde feierlich gekrönt und mit Volkstänzen der Frühling gefeiert.

Im zweiten Weltkrieg wurde bei den Kriegshandlungen das Büro der Ortsgruppe durch Artillerietreffer völlig zerstört. Alle Vereinsunterlagen gingen verloren. Durch den Krieg ruhte für lange Zeit die Tätigkeit des Heimatvereins. Am 13. März 1947 lud der damalige Stadtdirektor Wissing zu einer Besprechung für den 21. März ein. Er schrieb: „Zur Wahrung des alten Westfalenbrauchs, der Vorgeschichte, des Schrifttums, der Naturkunde und des Naturschutzes, der Baupflege und zur Wahrung des Heimatgedankens ist es unbedingt notwendig, ja ein Gebot der Stunde, dass dieser Verein wieder ins Leben gerufen wird“. Man traf sich in der Gastwirtschaft Rätz. Der provisorische Geschäftsführer des Vereins, Bauwerkmeister Karl Ahrens, begrüßte die Anwesenden. Anschließend sprach Stadtdirektor Heinrich Wissing, der auf die hohe Bedeutung des Heimatvereins hinwies. Er betonte, dass der Verein manches bieten könne, was die Heimatfreunde zusammenführen würde. Es sei vorgesehen, durch zweckmäßige Abende das Heimatgefühl neu zu beleben. Weiter führte er aus, das es wünschenswert wäre, die Ahnenforschung und die Untersuchung der Westerholter Flurnamen voranzutreiben. Es sei angebracht, dass man vieles von dem Schönen und Brauchbaren unserer alten Sitten und Gebräuche mit in die heutige Zeit übernehmen könne, so vor allem die Plattdeutsche Mundart, die in ihrer Urwüchsigkeit manches Köstliche zu bieten habe. Zum 1. Vorsitzenden wurde der Bauwerkmeister Karl Ahrens gewählt. Schriftführer wurde Karl Pohlmann, Kassierer der Betriebsführer Franz und Beisitzer die Lehrer Markmann und Ständer. Ende 1948 betrug die Mitgliederzahl des Vereins 32 Personen. Nach Herrn Ahrens führte viele Jahre lang Dr. med. Josef Deitmer den Heimatverein. Er wurde durch Klaus Ständer abgelöst. Am 2. Juli 1986 übernahm Heinz Wener den Vorsitz des Vereins. Im Oktober 2002 wurde Matthias Latus zum ersten Vorsitzenden im Heimatverein Westerholt gewählt. Unter seiner Leitung wurde der Verein 2006 mit neuer Satzung ins Vereinsregister mit dem Namen Heimatverein Westerholt 1914 e. V. eingetragen. Mit Mechtild Hetterscheidt übernahm am 24. Oktober 2019 erstmals eine Frau die Leitung des Heimatvereins. Zusätzlich hat sie schon seit 2013 die Leitung des Heimatmuseums inne.

Der Verein führt den Namen Heimatverein Westerholt 1914 e. V. und zählt heute ca. 210 Mitglieder.

Der Verein befasst sich mit Heimatkunde und Heimatpflege. Er will dabei Überliefertes und Neues sinnvoll vereinen, pflegen und weiterentwickeln, damit Kenntnis der Heimat, Verbundenheit mit ihr und Verantwortung für sie in der gesamten Bevölkerung auf allen dafür in Betracht kommenden Gebieten geweckt, erhalten und gefördert werden.

Dieses Ziel soll durch die eigene Arbeit des Vereins und durch enge Zusammenarbeit mit dem zuständigen Heimatgebiet des Westfälischen Heimatbundes, dem der Verein angeschlossen ist, den örtlichen Vereinen und Einrichtungen und den Behörden, erreicht werden. Die Tätigkeit des Vereins dient unmittelbar und ausschließlich gemeinnützigen Zwecken im Sinne der Abgabenordnung. Er erstrebt keinen materiellen Gewinn. Der Arbeitsbereich des Heimatvereins umfasst das Gebiet von Westerholt sowie seine dazugehörende Umgebung.